StartNet Italien lud die europäischen Partner zum Austausch von guten Praktiken in der Berufsorientierung im Rahmen eines internationalen Workshops am 24. und 25. Juni in den Impact Hub Bari ein.
Ziel des Workshops war es, die unterschiedlichen Strategien und Instrumente zur Berufsorientierung der europäischen Partnerinitiativen kennenzulernen und zu analysieren.
Die beteiligten Initiativen gehören dem Netzwerk StartNet Europe an und sind alle in der sogenannten “career guidance” (Bildungs- und Berufsberatung) aktiv. Viele setzen auf eine vertikale Orientierung, die sich durch alle Bildungsphasen zieht und gezielte Aktivitäten für jede Klassenstufe anbietet (einige beginnen bereits in der Grundschule). Dies ist der Fall von #progettiamocilfuturo, einer Initiative von ALISEO (Ligurien, Italien), des Bildungsnetzwerkes Ruhrfutur, der Initiative Kein Abschluss ohne Anschluss KAoA (Nordrhein-Westfalen, Deutschland - hier geht es zum Erklärvideo) und dem Jugendnetzwerk Oberösterreich, die auch auf das Zusammenspiel von verschiedenen innovativen Instrumenten setzen. Dazu gehören z.B. APPs (Österreich und Italien), Informationsveranstaltungen, Orientierungs-Parcours, E-Portfolio e Broschüren für Eltern und Schüler.
Andere Initiativen haben sich wiederum auf die Einbindung von marginalisierten Jugendlichen spezialisiert, die zu früh aus dem Schulsystem ausgeschieden sind und keinen Bildungs- oder Berufsweg aufgenommen haben (die sogenannten NEET): Apprentis D’Auteuil (Frankreich), Fundación Secretariado Gitanos (Spanien, mit dem Schwerpunkt auf Jugendlichen der Bevölkerungsgruppe Roma), NOVA Onlus Consorzio Nazionale per l'innovazione sociale (mit Kooperativen in ganz Italien), Scoala de Valori (Rumänien). Viele bieten eine Berufsausbildung und Praktika in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen an, wie zum Beispiel Lanzaderas de Empleo y Emprendimiento Solidario (Spanien) und Cometa (Lombardei, Italien). Building Futures von StartNet Italien (in Apulien und der Basilikata) sowie Train the Trainer von Jump Naar Werk / Tracé Brussel (Belgien) organisieren kostenlose Auffrischungs- und Weiterführungskurse zur Berufsorientierung für Lehrer*innen und Schulleiter*innen.
Im Rahmen des Workshops tauschten sich die Expert*innen über gemeinsame Herausforderungen und Hindernisse bei ihrer Arbeit aus und erarbeiteten mögliche Vorgehensweisen, um die Orientierungsprojekte systemischer und wirksamer zu gestalten. Besonders hilfreich war der Austausch mit einer kleinen Gruppe von apulischen Schüler*innen der Oberstufe und Universitätsstudent*innen, die dank der Zusammenarbeit mit Ashoka Italia am Workshop teilnahmen und die der Diskussion wertvollen Input gaben.
Die Region Apulien unterstützte die Veranstaltung nachdrücklich. “Der europäische Workshop zur Berufsorientierung ist eine Gelegenheit für eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Übergang Schule-Beruf, der für unsere Jugendlichen und ihre Familien oft ein Grund zur Sorge ist”, bestätigte Sebastiano Leo, Minister für Bildung, Ausbildung und Arbeit der Region Apulien.
Die vorgestellten guten Praktiken fließen in eine Veröffentlichung ein, die Teil des Projekts Orientamento Consapevole, das von Con i Bambini, einem Fonds zur Bekämpfung von Bildungsarmut bei Kindern, ausgewählt und finanziert wurde.